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Alestor
Philosoph (748-825 n.F.)
Der Philosoph Alestor wurde um 748 n.F. in Lana geboren. Er besuchte dort die Magierschule,
wo er für eine Zeitlang den großen Magier Iladan als Lehrer hatte. Iladans Gedanken beeinflussten
Alestors spätere Lehre maßgeblich.
Im Jahr 763 schrieb er sich an der Akademie in Siwana ein. Nach Abschluss der Akademie wurde
er zunächst Anwalt und erlebte eine steile politische Karriere. Er schrieb zu dieser Zeit auch
schon erste philosophische Schriften, auf die der damalige Herrscher Harald Hadubaldson
aufmerksam wurde. Der König - nur wenige Jahre älter als Alestor - setzte den noch nicht einmal
30jährigen Alestor als seinen Berater ein und die beiden wurden sogar Freunde. In den
folgenden Jahren entstanden die wichtigsten philosophischen Schriften aus Alestors Frühwerk.
Darin behandelte er vor allem die Frage nach der Zuverlässigkeit der Wahrnehmung. Er kam zu
dem Schluss, dass Gedanken das wesentliche sind und dass das Denken die Menschen zu etwas
besonderem macht. Er meinte, niemand könne einem Menschen seine Gedanken nehmen und der
Verstand mache jeden einzelnen Menschen zu einem einzigartigen Individuum, da niemals zwei
Menschen genau die gleichen Gedanken haben. Die Sinne stufte er als unzuverlässig ein.
Alestor sagte, es gäbe keine Beweise dafür, dass das, was wir wahrnehmen, real ist. Die Sinne
gaukeln dem Verstand etwas vor, was nicht wirklich ist und die wahre Aufgabe des Verstandes
sei es die Wahrheit herauszufinden. Mit diesen Schriften ("Über die Einzigartigkeit der
Gedanken", "Über die Täuschung der Sinne", "Über die Aufgabe des menschlichen Verstandes")
wurde Alestor berühmt: Sie wurden unzählige Male abgeschrieben, gehörten bald zum Bestand
der öffentlichen Bibliotheken und selbst Adelige sahen den Besitz von Alestors Schriften
bald als selbstverständlich an.
Alestor wurde bereits zu dieser Zeit heftig kritisiert - sein bedeutendster und auch
hartnäckigster Gegner war der junge Philosoph Navio, dessen Dialektik später zu einem
Meilenstein in der Philosophie wurde.
803 starb König Harald, was Alestor schwer traf. Noch schlimmer war für ihn der
Nachfolger: Haralds Sohn Morolf war ein dummer, kurzsichtiger Herrscher, der alle Bemühungen
seines Vaters zunichte machte. Er verbannte Alestor, der nach Lidane flüchtete. Dort
verkehrte er in höchsten politischen Kreisen und begeisterte sich für die dortige
Staatsform: die Republik.
Als Morolf nach nur vier Jahren Regierung ermordet wurde kehrte Alestor nach Skonlanden
zurück. Zunächst zog er sich aus der praktischen Politik zurück und schrieb die bedeutendsten
Spätwerke, in denen er die Vorzüge der Republik gegenüber der Monarchie pries und sich gegen
alle Gewalt aussprach. Er begründete das wieder mit dem Verstand, da er Kriege und Gewalt
als Ergebnis der Sinne sah. Trotz dieser Anti-Königshaltung berief Haribald Kuoni ihn 814
wieder an den Königshof. Alestor kam dieser Aufforderung nur deshalb nach, weil er in
Haribald - wenn auch keinen idealen, so doch einen guten Herrscher sah. Er begrüßte
Haribalds Friedensbemühungen nach dem Karima-Feldzug und seine Unterstützungen der Kultur.
Nach zehn Jahren, als Alestor bereits an die 80 Jahre alt war, kam es allerdings zu einem
Zerwürfnis zwischen den beiden und der Philosoph musste den Königshof verlassen. Er starb
ein Jahr später im Kreis seiner Anhänger und Schüler an Herzversagen. Er hatte nie eine
Familie gegründet und so ging sein Erbe an seinen Neffen Miamon, der mit diesem Geld die
Renovierung der Akademie von Siwana finanzierte.
Alestor ging als einer der größten Philosophen und Politiker aller Zeiten in die Geschichte
ein.
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