Nachdem die Götter eine lange Zeit an der Gestaltung der Welt gearbeitet hatten, trat Tiron erneut zu ihnen und sprach: "Meine Freunde, die Welt ist noch so dunkel, aber mir schwebt ein Reich voller Licht vor. Wer wird es auf sich nehmen, der Welt Licht zu spenden?"
Auf diese Frage antwortete Beatá, eine der ältesten Göttinnen: "Ich nehme es auf mich." Und von nun an wanderte sie jeden Tag durch die Luft, bis sie im Westen auf das Wasser stieß, und von dort zog sie unter der Welt hindurch durch das Wasser, bis sie im Osten wieder daraus auftauchte.
Nun war es zwar tagsüber sehr hell, aber des Nachts ebenso dunkel wie zuvor und Beatás Tochter Anâria beschloss, der Welt in der Nacht Licht zu spenden. Lange grübelte sie, wie es machen sollte, bis sie eine Idee hatte. Sie formte drei große Kugeln aus farbigem Sand - eine in rot, eine in blau und eine in gelb und setzte sie in den Himmel. Aber die Kugeln leuchteten viel schwächer als Beatá, die Sonne, und einige Götter lachten über sie.
"Was ist das schon im Vergleich zu Beatás Licht?", spotteten sie. "Dieses schwache Licht wird den nachtblinden Menschen keine große Hilfe sein."
Anâria war darüber so enttäuscht, dass sie bitterlich zu weinen begann. Die Tränen aber fielen nicht auf den Erdboden, sondern erhoben sich in die Luft und erschienen als leuchtende Sterne am Nachthimmel. Als Sarian sah, wie traurig Anâria dennoch war, sprach er: "Die Nacht ist schön so wie sie ist, denn es muss auch eine Zeit der Dunkelheit geben, in der die Welt ruhen kann."