Zum gegenwärtigen Zeitpunkt ist erst ein kleiner Teil der Welt erforscht - noch warten viele Landstriche darauf, eines Tages von mutigen Reisenden entdeckt zu werden. Der bekannte Teil der Welt, der ungefähr von 15° bis 70° nördlicher Breite reicht, wird gewöhnlich in die nördlichen Inseln, das nordöstliche Festland, den Südosten, das Cumeische Reich, den Süden und den Westkontinent unterteilt.
Die Inseln
Die nördlichen Inseln Lidáne und Selegondo sind gewissermaßen die Wiege der Zivilisation. Hier entwickelte sich vor vielen Jahrhunderten in der fruchtbaren Ebene Ghinal die Steinbarken-Kultur der Dacivai-Völker, benannt nach steinernen Grabbeigaben, die in ihrer Form Barken ähnelten. Damals bildeten die beiden heutigen Inseln noch eine einzige große Insel, die 700 Jahre vor Zeitrechnung bei einer gewaltigen Flut voneinander getrennt wurden. Die Ghinal-Ebene verschwand dabei in den Fluten, ein letzter Teil davon bildet heute das fruchtbare Ackerland im Südosten von Lidáne. Ansonsten besteht Lidáne in erster Linie aus Bergland, weshalb sich die Bewohner der Insel, die Alender, vor allem an den Küsten angesiedelt haben.
Die zweite, größere Insel, die bei der Flut entstanden ist - Selegondo - bietet ein abwechslungsreicheres Landschaftsbild. Während im milden Südwesten Wiesen, Wälder und Sümpfe vorherrschen, ist der Nordosten sowohl klimatisch als auch landschaftlich wesentlich rauer. Tiefe Fjorde, dichte Nadelwälder, karge Tundra, Solfatarengebiete und das Gebirgsmassiv der Genarberge mit seinen zahlreichen Vulkanen ermöglichen kaum intensive landwirtschaftliche Nutzung, und so ist es kein Wunder, dass das mächtigste Reich der Insel - Ahron - im Südwesten liegt. |
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Das nordöstliche Festland
Das, was die Menschen Acarneyas gewöhnlich als das "nordöstliche Festland" bezeichnen, ist ein beachtlich großes und landschaftlich auch unterschiedliches Gebiet, das aus dem hohen Norden und den Ländern Räkant, Vikon, Ettekosäma und Dorvaan besteht.
Der hohe Norden - womit das Land nördlich der Gebirgskette Hikuar Sialatt gemeint ist - ist aufgrund des lebensfeindlichen Klimas weitgehend unbewohnt und unerforscht.
Räkant und Vikon, die von Selegondo aus besiedelt wurden, waren lange Zeit die Heimat der Rentiernomaden, die mit ihren Herden über die weite Tundra zogen. Mittlerweile sind vor allem in Vikon und an der Küste die meisten Menschen sesshaft geworden, aber im Norden, wo im Sommer die Sonne kaum untergeht und im Winter die Tage kurz und bitterkalt sind, ziehen die Räkantir immer noch im Sommer in die Hochebenen, während sie den Winter in der Nähe der Städte verbringen.
Östlich von Vikon findet man eine feuchte, sumpfige Landschaft mit lichten Nadelwäldern und unzähligen Flüssen und Seen. Dieses Land, das von den Bewohnern Ettekosäma genannt wird, ist erst seit wenigen 100 Jahren bewohnt und immer noch sehr spärlich besiedelt.
Weitaus dichter bewohnt ist hingegen Dorvaan, das südlichste und fruchtbarste Reich des Nordostens. Das milde Klima, die ausgesprochen grüne Wiesen- und Waldlandschaft und die reicht verzierten Holzhäuser der hier lebenden Ashdele bieten einen recht großen Unterschied zum kargen Norden. |
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Der Osten
Was gemeinhin als "Osten" bezeichnet wird, ist das Land südlich von Dorvaan, das durch das gewaltige Gebirgsmassiv der Handarberge vom Nordosten getrennt wird. Die Handarberge sind die höchsten Berge der bekannten Welt, mit ewig schneebedeckten Gipfeln und Gletscherzungen, die bis in die Täler reichen.
Südlich der Berge präsentiert sich das östliche Tiefland - Nyondi - mit feuchtwarmem Klima und ganz eigener Vegetation. Herz dieser Landschaft ist der Hekimro, das größte zusammenhängende Waldgebiet der bekannten Welt. In seinem undurchdringlichen Dickicht ist ein Leben für Menschen kaum möglich, während man am Waldrand und am breiten Tawani-Fluss zahlreiche Siedlungen findet. |
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Das Cumeische Reich
Das derzeit größte und mächtigste Reich der bekannten Welt wurde von den Inseln aus besiedelt und die Ghinal-Kultur hatte hier noch lange nach der großen Flut Bestand. Jahrhundertelang gab es immer wieder kleinere und auch größere Konflikte mit der Urbevölkerung, aber mittlerweile herrscht Frieden.
Kulturelles und politisches Zentrum ist Cumea, die glorreiche Hauptstadt des Großreiches, das sich von der Nordküste des Südkontinent bis zu den trockenen Steppen und Halbwüsten erstreckt. Daher ist die Landschaft sehr abwechslungsreich - hohe Gebirge findet man ebenso wie ausgedehnte Moore, trockene Grasebenen und lichte Kiefernwälder. Ebenso unterschiedlich ist auch das Klima, vom gemäßigten Klima im Norden über die drückende Schwüle in den Moorgebieten bis hin zum heißen und trockenen Klima im Süden und Südwesten. |
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Der Süden
Gemeinhin werden alle Länder des Südkontinents, die nicht zu den Provinzen von Cumea gehören, als "der Süden" bezeichnet. Daher sind unter diesem Begriff zahlreiche unterschiedliche Völker und Kulturen zusammengefasst. Die Wüstennomaden gehören hier ebenso dazu wie die bevölkerungsreichen Städte Nakobas und die Steppenreiter aus Gjorde.
Auch landschaftlich ist der Süden wenig einheitlich. Die Wüste Nganu, gewissermaßen das Herz des Südens, ist vermutlich die lebensfeindlichste Gegend des Südkontinents, doch an den Ufern des gewaltigen Flusses Weko (oder Cheitiece, wie die Cumeaner ihn nennen) ist der Boden fruchtbar und bildet somit die Grundlage für die nakobische Kultur.
Im Norden und Westen geht die Wüste in weite Steppen über, im Süden in Trocken- und Dornsavanne, doch südlich der Nganu ist die Landschaft kaum erforscht und niemand weiß, ob dort menschliche Völker leben.
Östlich des Nummgebirges, in dem Land Metu, sind Klima und Landschaft ähnlich wie in Nyondi. Auch die hier lebenden Menschen haben in mancher Hinsicht eine ähnliche Lebensweise wie die Einwohner von Nyondi. |
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Der Westkontinent
Über das Festland im Westen ist nur das bekannt, was die seltenen Handelsschiffe von dort berichten. Entdeckt wurde es von einem Volk der Dacivai, das vor Hunderten von Jahren vom heutigen Lidáne aufbrach, um die sagenhafte Insel der Traumwandler, die auch heute noch in Mythen auftaucht, zu suchen. Doch was sie fanden, war ein raues Land mit ungenießbaren Pflanzen, wilden Tieren und rätselhaften Einwohnern.
Aber die Siedler lernten, sich an das Land, das sie später Ivekon nannten, anzupassen und viele Jahrhunderte lang hatten sie keinen Kontakt mehr zu der restlichen bekannten Welt. Erst um 1000 n. F. überquerten mutige Händler das Meer und gingen nahe der cumeischen Stadt Apotiewaz an Land. Seither halten die ivekonischen Seefahrer mehr oder weniger regelmäßig Handelsbeziehungen zu Lidáne, Ahron und dem Cumeischen Reich aufrecht. |