Demíra wurde 1390 n.F. als Tochter eines Ratsmitgliedes in Caragon
geboren. Auf Wunsch ihres Vaters - und gegen ihren eigenen Willen -
wurde sie im Alter von elf Jahren nach Carasuma gebracht, um dort zur
Priesterin ausgebildet zu werden. Bald kamen Klagen über Demíras
Ungehorsam und Aufsässigkeit nach Caragon und besonders die damalige
Hohepriesterin Ista beschwerte sich über das Mädchen.
Nach einem Jahr wurde es den Priestern zu bunt und sie schickten Demíra
zurück zu ihrer Familie. Ihr Vater nahm die Demütigung zähnekirschend
hin und er ermöglichte seiner Tochter schließlich eine Ausbildung in
der Blauen Akademie. Damals war es Mädchen verboten, zu Kriegerinnen
ausgebildet zu werden - aber genau das hatte Demíra sich in den Kopf
gesetzt. Sie versuchte mit allen Mitteln ihr Ziel zu erreichen (einige
Male schlich sie sich als Junge verkleidet in die Übungsstunden) und
zwei Jahre später konnte ihr Onkel Ledanos, der damals Ashín von Lidáne
war, eine Sonderregelung durchsetzen, die Demíra als erstes Mädchen
eine Kriegerausbildung ermöglichte. 1408 machte Demíra ihren Abschluss
an der Akademie und die folgenden drei Jahre besuchte sie die
Universität für Philosophie und Redekunst. Danach wurde sie an der
Blauen Akademie als Lehrerin für Rhetorik und moderne Philosophie
angestellt.
1412 heiratete Demíra einen Angehörigen des Hohen Rates, Correon Astis-Darim, und ein Jahr später kam ihre Tochter Riána zur Welt. Aber Demíra hielt es nicht lange zuhause aus. Einige Monate später begann sie wieder an der Blauen Akademie zu unterrichten und 1415 wurde sie die erste weibliche Lehrerin für den Schwertkampf. Riána wurde mit drei Jahren in die Obhut der Priester von Carasuma gegeben und Demíra setzt sich seither noch energischer als zuvor für bessere Ausbildungsmöglichkeiten für Frauen ein.