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Räkantir (Regander)

von Rose Winter aus Siwána

Räkantir ist der Name, den dieses Volk sich selbst gibt - wir hier in Ahron nennen sie gewöhnlich Regander. Heute sind sie das nördlichste der Dacivai-Völker, auch wenn sie früher wahrscheinlich in Südselegondo gelebt haben und erst um etwa 1500 v.Z. in den Norden ausgewandert sind. Die meisten Räkantir findet man heute in Räkant, Vikon und Nordselegondo, vereinzelt trifft man sie auch in Dorvaan an.

Aussehen und Kleidung

Mit gut fünfeinhalb Fuß sind sie das kleinste der Nordvölker, aber trotzdem größer als die meisten Yabu. Ihre Haare weisen alle Schattierungen von blond auf (am häufigsten ist hellblond) und ihre Augen sind gewöhnlich grau oder hellblau. Sie haben eine eher helle Haut und vermitteln daher oft einen etwas farblosen Eindruck.
Als ob sie das ausgleichen wollten, tragen sie gern farbenfrohe, auffällige Kleidung. Die Haare schmücken sie gern mit bunten Bändern ebenso wie die Festgewänder, die oft der ganze Stolz eines Räkantja sind. Die Nomaden binden sich meist einen Stoffstreifen um die Stirn, der mit komplizierten Mustern bestickt ist. Jeder Stamm hat sein eigenes Muster und anhand des Stirnbandes kann also jeder Nomade einem Stamm zugeordnet werden. Bewohner der Städte und der südlicheren Länder wie Vikon und Aga Sidasha verzichten meist auf das Stirnband, das somit auch die jeweilige Lebensweise eines Räkantja verrät.

Lebensweise

Der Großteil der Räkantir lebt auch heute noch als Nomaden, die mit den Rentierherden mitziehen. Ihre Zelte lassen sich recht schnell auf- und abbauen: Zunächst werden drei kräftige Stämme oben mit einem Seil fixiert und dann werden bei Bedarf noch weitere schmale Stämme befestigt, ehe dieses Gerüst von unten beginnend mit Häuten bedeckt wird.
Die Nomaden leben in verschiedenen Stammesgebieten, die alle ihre eigenen Winter- und Sommerweiden haben. Da sie immer wieder das gleiche Lager aufsuchen, nehmen sie oft nicht all ihr Hab und Gut mit ins nächste Lager, sondern lassen nicht benötigte Gegenstände in kleinen Unterständen zurück. Die Winterlager befinden sich im Süden in den Tälern, oft auch in der Nähe von Städten, die Sommerlager hingegen in den nördlichen Hochebenen.
Manche der Stämme sind nur mit ihren Rentieren unterwegs, andere wiederum reiten auf kleinen, stämmigen Ponys, die auch als Lasttiere dienen. Im Sommer leben die Nomaden von der Jagd und verschiedenen Erzeugnissen aus Rentiermilch, während das Fleisch der Rentiere selten gegessen wird. Aus dem Geweih der Tiere werden sowohl Gebrauchsgegenstände als auch Waffen gefertigt. In harten Wintern, wenn die Nahrung knapp wird, werden oft auch einzelne Rentiere getötet und verzehrt.

Die Räkantir, die nicht nomadisch leben (was auf fast alle Räkantir Vikons zutrifft) unterscheiden sich in ihrer Lebensweise kaum von den Völkern, die weiter südlich leben. Sie leben vom Ackerbau, soweit es Boden und Klima zulassen, vom Fischfang und der Jagd. Richtige Großstädte wie hier in Ahron gibt es bei den Räkantir allerdings kaum.

Die Räkantir sind bestimmt das friedfertigste aller Dacivai-Völker, weshalb ihr Reich Räkant (von dem Vikon früher ein Teil war) oft unter fremder Herrschaft war. Mittlerweile verwalten sie Räkant eigenständig und pflegen gute Verbindungen mit den meisten anderen Völkern in ihrer Umgebung.
Oft werden die Räkantir als recht primitiv bezeichnet, was aber keinesfalls zutrifft. Sie leben lediglich anders als wir und haben sich den harten Lebensbedingungen des Nordens hervorragend angepasst.

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