Maranisch war - für jetzige Begriffe - eine komplizierte Sprache. Es gab acht Fälle und man kann grundsätzlich sagen, dass so ziemlich alles eifrigst flektiert wurde. Um die Sache noch zu verkomplizieren gab es drei Genera (Anathil, Oronthil, Esethil), die allerdings nichts mit dem natürlichen Geschlecht zu tun haben, sondern nur unterschiedliche Deklinationsklassen darstellten. Die Zugehörigkeit zu einem Genus ergab sich durch die Endung.
Bsp.:
Anathil:
a khistar - der Regen
a lytha - der Nebel
a amárth - die Flamme
Oronthil:
ko khelno - die Ehre
ko khulis - die Beere
ko jodhon - die Trauerweide
Esethil:
er thades - die Hilfe
er andiyel - der Singvogel
Zu diesen drei Genera gab es dann noch vier verschiedene Arten der Deklination und komplizierteste Regeln der Pluralbildung (Plural durch Ablaut, durch Präfix oder Suffix). Auch bei den Verben gab es drei verschiedene Konjugationsklassen und dazu noch unzählige Ausnahmen.
Die Satzstellung war im Maranischen relativ flexibel, wenn auch das Verb meist am Anfang des Satzes stand.
Beispiel für einen maranischen Satz:
Kedaskadh ae kehûle luth ame kuléssame ethil yr va'khun a kehûl assamea an ailledaran. Ologh angime yr akh sadhak laithakh, skiran mikkovedh lim.
Die alten Menschenvölker gehen unter und mit ihnen die alte Zeit der Magie. Mit dem neuen Volk wird es Kriege geben, die euch zerstören werden.(aus der letzten Prophezeiung des Orakels)
Aus dem Urmaranischen haben sich viele andere Sprachen entwickelt, wie z.B. Dunaisch und Räkantin (Regandisch). Im Dunaischen hat sich die Flexion im Laufe der Zeit stark vereinfacht, da viele Nebensilben abgeschwächt wurden, während die regandische Grammatik der Maranischen immer noch recht nahe steht.