Die Dewanyabu glauben an eine schier unendliche Zahl von Göttern, von denen sie glauben, dass
sie in Gestalt von Tieren auftreten. Daher sind für die Dewanyabu alle Tiere heilig und das
Töten eines Tieres ist jedes Mal mit einem langen, aufwendigen Ritual verbunden.
Auch wenn beinahe jeder Stamm andere Gottheiten verehrt gibt es doch einige Götter, die allen
Dewanyabu bekannt sind und fast überall in Wolnere und Igbo angebetet werden:
Nsari: Er ist der Schöpfergott und wird als das mächtigste Wesen der Welt angesehen. Nsari steht für Stärke, Weisheit und Erhabenheit und erscheint gewöhnlich in der Form eines Moranos.
Sabigi: Sabigi ist die Gefährtin von Nsari und wird als Fruchtbarkeitsgöttin verehrt. Ihr Seelentier ist das Pferd.
Kurmua: Gott der Sonne, des Lichts und des Feuers; erscheint in Gestalt eines Löwen
Dara: Dara ist als Göttin des Nachthimmels und der Monde der Gegenpol Kurmuas. Nach dem Glauben der meisten Dewanyabu ist ihr Seelentier der Navamon, manche glauben aber, dass sie in Gestalt eines Adlers erscheint.
Numlal: Eine eigenartige, widersprüchliche Gottheit ist Numlal, der für die Zerstörung steht, aber doch von allen Stämmen als weiser, gütiger Gott verehrt wird. In einem Mythos heißt es, dass er irgendwann einmal die Zerstörung der Welt herbeiführen und sie in veränderter Form wieder auferstehen lassen wird. Er wird durch einen brennenden Bilrasa verkörpert.
Die Dewanyabu glauben, dass nicht nur jede Gottheit ein Seelentier hat, sondern auch jeder Mensch.
Im Körper des jeweiligen Seelentieres wird dann die Seele eines verstorbenen Menschen
wiedergeboren. Unter den Dewanyabu gibt es fähige, alte Menschen - sogenannte Seelenmeister -, die imstande sind das Seelentier eines jeden Menschen ausfindig zu machen. Wenn ein Kind geboren wurde versetzt ein Seelenmeister sich in eine tranceartigen Zustand und nimmt dann mit den Göttern Kontakt auf, die ihm das Seelentier des Kindes verkünden. Das Kind erhält dann ein Amulett mit dem jeweiligen Tier darauf, das es beschützen soll. Der Verlust des Amulettes führt nach dem Glauben der Dewanyabu zum Tod.
Es ist für jeden Dewanyabu sehr wichtig, sein Seelentier zu kennen, da niemand sein Seelentier töten darf. Außerdem hängt die Wahl des Partners eng mit den Seelentieren zusammen. Es dürfen zum Beispiel keine Menschen, die das gleiche Seelentier haben heiraten und nach Vorstellung der Dewanyabu sollte man einen Partner finden, dessen Seelentier das eigene "ergänzt". Was das genau bedeutet weiß niemand außer den Dewanyabu, aber Antilope und Moranos ergänzen einander anscheinend sehr gut, während zum Beispiel Geier und Moranos beinahe immer ein sich abstoßendes Paar bilden.
Durch den Glauben an die Seelentiere hat sich bei manchen Dewanyabu ein ganz eigener Kult entwickelt. Sie sind der Meinung, dass nicht nur das Töten des eigenen Seelentieres verboten ist sondern auch das Töten der Seelentiere der Vorfahren. Die meisten Dewanyabu dieses Kultes leben daher vegetarisch.