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Die Steinbarkenkultur und ihre Ausbreitung


Die ersten Friedhöfe - Die Fischerstämme - Die Steinbarkenkultur im Süden

Die ersten Friedhöfe

Während im Norden also die Menschen weiterhin von Fischfang und Jagd lebten, entwickelte sich in Mittel-Madhirande um 2900 v. Z. erstmals eine Kultur, die sich weit verbreitete und sich von allen anderen Steinzeitkulturen deutlich unterschied. (eine Karte, die das Verbreitungsgebiet zeigt, gibt es etwas weiter unten)
Man nennt sie "Steinbarkenkultur" oder auch "Ghinal-Kultur" nach der fruchtbaren Ebene, in der sie entstand. Den anderen Namen erhielt sie von den steinernen Grabbeigaben, die in ihrer Form an Barken erinnern. Die Stämme, die den Verstorbenen diese Gaben mit ins Grab legten, waren die Vorfahren der Dunai und Rhem und die Steinbarken hingen eng mit dem damaligen Glauben zusammen. Die Stämme glaubten bereits an die Mahae, die Geistwesen, allerdings war Dhavirkhia (heute Dhavikia), die heute nur noch diejenige ist, die die Verstorbenen ins Totenreich begleitet, damals so etwas wie eine Muttergöttin. Sie sorgte für die Fruchtbarkeit auf den Feldern und den Kindersegen der Menschen und war somit Lebensspenderin, aber zugleich war sie auch diejenige, die das Leben nahm. Die Vorstellung von Dhavikias Gärten, in denen sie die Seele der Verstorbenen reinigt und befreit, gab es damals noch nicht. Stattdessen glaubten die Steinbarken-Stämme, dass der Weg ins Totenreich über einen Fluss führte, und deshalb gaben sie den Verstorbenen die Barken mit auf den Weg.

Der Ackerboden wurde mit Hilfe von Hakenpflügen, aber ohne Fruchtwechsel oder systematische Düngung bestellt und so mussten die Bauern ihre Siedlungen nach etwa zehn Jahren aufgeben und weiterziehen. Die recht großen "Friedhöfe", auf denen mehrere Generationen auf dem gleichen Gräberfeld beigesetzt wurden, zeigen aber, dass die Steinbarken-Menschen in einem bestimmten Rhythmus immer wieder zu ihren verlassenen Siedlungsplätzen zurückkehrten.
Für die Dörfer und Felder mussten die Steinbarken-Menschen in den Wäldern einzelne Stellen mit Feuer und Steinbeilen lichten, sodass immer mehr solcher "Rodungsinseln" entstanden und es zu einer zunehmenden Entwaldung kam.

Die Hütten der Steinbaken-Menschen waren einfach und bestanden in der Regel aus einem Grundgerüst aus kräftigen Zweigen oder Baumstämmen, die dann mit Rindenmatten bedeckt wurden. Ein Dorf aus solchen Hütten bot Platz für 100 bis 350 Menschen, wobei gewöhnlich bis zu acht Menschen gemeinsam eine Hütte bewohnten.
Ein weiteres typisches Merkmal der Steinbarken-Kultur waren die kunstvollen Keramikgefäße, die mit großflächigen geometrischen Mustern in dunkler Farbe bemalt wurden.

Die Steinbarken-Kultur breitete sich auf der Halbinsel im gesamten Landesinneren und teils auch an den Küsten aus und schließlich brachten die Rhem, die in den Süden zogen, diese Kultur auch mit nach Dawana. Darauf werde ich aber später noch genauer eingehen. Zunächst möchte ich die zweite wichtige Kultur dieser Zeit näher beleuchten:

Haus
Haus der Steinbarkenkultur

Krug
Keramikkrug

Die Fischerstämme

An den Küsten und auch entlang großer Flüsse breiteten sich von Nordlidáne etwa zur gleichen Zeit wie die Steinbarken-Kultur Fischerstämme aus. Sie fuhren mit ihren Kanus und Fellbooten erstaunlich weit hinaus auf das offene Meer und waren wohl diejenigen, die Nachricht von einem großen Land im Süden brachten und somit die Rhem zur Südwanderung anregten. Denn zwischen den Fischern und den Steinbarken-Menschen herrschte ein reger Handel - Schmuck aus Muscheln und Kupferdolche von den Fischerleuten gegen Tongefäße der Stämme aus dem Landesinneren.

Die Dörfer der Fischerstämme waren etwa von der gleichen Größe wie die der Steinbarken-Menschen. Allerdings bauten sie keine runden Hütten, sondern dreieckige, zeltartige Gebäude aus Zweigen, Rinde und Schilf.
Ähnlich wie die nördlichen Stämme der Schilfhauskultur lebten auch die madhirandischen Fischerleute nicht nur vom Fischfang, sondern auch von der Jagd und von dem Sammeln wildwachsender Früchte. Allerdings lebten bei ihnen alle Menschen fest im Dorf, denn anders als im Norden lagen die Siedlungen hier inmitten dichter Waldgebiete und es gab Nahrung beinahe im Überfluss. Kein Wunder also, dass die Fischerstämme zunächst keinerlei Ambitionen zeigten, von den Steinbarken-Menschen Ackerbau und Viehzucht zu übernehmen.

Die Fischerleute waren die ersten, die mit der Metallverarbeitung begannen. Abgesehen von Dolchen stellten sie auch einfachen Schmuck und Fibeln aus Kupfer her. Die meisten Werkzeuge waren aber weiterhin aus Stein und es sollte noch mehrere Jahrhunderte dauern, ehe die Menschen mit der Herstellung von Bronze begannen.

Kulturen
Ausbreitung der Steinbarkenkultur und der Fischerleute

Die Steinbarkenkultur im Süden

Zwischen 2500 und 2300 v.Z. begann die Südwanderung einiger Steinbarken-Stämme. Grund dafür war eine starke Bevölkerungszunahme in den letzten Jahrhunderten und immer wiederkehrende Dürreperioden.
In mehreren Auswanderungswellen fanden daher einige tausend Menschen mit Booten ihren Weg auf den Kontinent Dawana. Sie siedelten zunächst im Norden und brachten die Steinbarken-Kultur mit sich. Diese Auswanderer werden heute unter dem Begriff "Rhem-Völker" zusammengefasst.
Es kam schon damals zu Spannungen mit den eingeborenen Altecwelern und die Rhem befestigten ihre Siedlungen mit Wällen und Gräben. Wirklich größere kriegerische Auseinandersetzungen gab es aber noch nicht, zumal von den Nord-Altecwelern viele Stämme noch nicht sesshaft geworden waren und somit problemlos woandershin ziehen konnten.

An der Lebensweise der Rhem änderte sich in den nächsten Jahrhunderten eher wenig. Den Toten wurden weiterhin Steinbarken in die Gräber mitgegeben, die Dörfer bestanden aus einfachen Hütten und Metall wurde noch nicht verarbeitet. Durch Fruchtwechsel konnten aber allmählich höhere und konstantere Erträge erzielt werden, so dass die Bevölkerungszahl weiterhin rapide anstieg.
Das führte schließlich zu einer erneuten Wanderung der Rhem, worauf ich aber später zurückkommen werde. Zunächst werde ich die weiteren Entwicklungen im Norden näher beleuchten.


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